Die „Goldschmitte“

Ring aus Altgold

Schmuck selber herstellen

Der Goldschmied war einst von Kirche und Adel geachtet. Lange Zeit genoss er den Schutz der religiösen Gemeinschaften und das Wohlwollen des Adels. Die Goldschmiede nahmen im Mittelalter eine hohe gesellschaftliche Stellung ein. Sie waren wohlhabend, vor allem auch wegen der Kirche. Diese war ihr grösster Auftraggeber.

Bruno Johos Atelier liegt an der Hauptstrasse zwischen Stans und dem Allweg. Auslagen existieren hier keine, dafür darf man während der Öffnungszeiten in die Werkstatt treten und dem Künstler beim Schaffen über die Schulter blicken. Auch zu ihm bringen die Kirchen sakrale Gegenstände zum Restaurieren – von Weihwasserbehälter bis zu vergoldeten Monstranzen.

Die Goldschmiedekunst gehört zu den feinmechanischen Arbeiten, verlangt Präzision, Fingerspitzengefühl und eine Portion Kreativität. Auch fein gearbeitete Schmuckstücke erhält man hier, die nach den Wünschen der Kundschaft realisiert werden, sei es besonders persönliche Ringe oder einzigartige Colliers.  

Bruno Joho hat das Handwerk des Goldschmieds während vier Jahre gelernt. Er arbeitete in der Folge in Luzern, wo er unter anderem Siegel- und Wappenringe herstellte, später in Bern, wo er sich auf Goldbrillen spezialisierte. Zwischendurch schweifte er ab zum Grafikdesigner und machte sich Anfang September 1987 in Dallenwil, selbständig. 1990 übernahm er in der Schmiedgasse in Stans das Geschäft von der ehemaligen Oberstiftin. Nach zehn Jahren siedelte Bruno Joho an die heutige Adresse um, wo er seinen Beruf noch immer mit viel Enthusiasmus ausübt.

Beliebt sind die Kurse, bei denen die Kunden gleich selber ihr individuelles Schmuckstück anfertigen können. Manch einer hat hier seine verborgenen Talente entdeckt oder festgestellt, dass er zwei linke Hände hat. Auf einen auf ihn zugeschnittenen Ring muss er dennoch nicht verzichten. Bruno Joho fertigt für ihn zum Beispiel einen Ring aus Olivenholz und Gold an.

Tipp: Die Ölbergkapelle neben der Kirche ist vermutlich im 14. Jahrhundert entstanden und erhielt um 1500 die Ausstattung mit der Szene des betenden Jesus am Ölberg.